04.11.13

Sonntagsgedicht

tief an deinen Gedichten
atmend,
wohin mit den Momenten da ich
nicht aufschaue
damit du mir mit einem Schritt
den Kopf hebst
aller Abrieb ist
ein Liebesgedicht,
unter den Sohlen schleifend
ich wecke dich und wir
tauchen auf
Beete hinab aber du,
niemals schläfst du
schläfst 
nicht 








27.10.13

Erweisung

zwei Beobachtungen
Straßenlichter am Morgen
weichen deinem Blick aus
scheue Tiere
was du nicht erzählen kannst
wenn das Garderobenmädchen
unser Schweigen bricht
wo die Kugeln eindrangen
ballt sich alles
aber niemand will sehen wohin
die Toten getragen werden
die Toten
müssen nicht um Ruhe bitten
oder Vergebung
schlagender Hals, nasser
Flug

22.10.13

Förderkalt

salzenes Wort
einmal
wird deinem Spiegelbild
der Blick entgleiten
und man bespannt die Straßen
von Fenster zu Fenster
einmal
nimmt der Himmel
seine Grenzen bei der Hand
nur einmal fällt Licht auf 
Licht
und Wild schmiegt den Asphalt rot 

20.10.13

Wutzwischenkitschstand

Aufgrund von sich selbst zertrümmernder Wortlosigkeit heute eher lyrikmissenden Kram.  Man soll es ja gar nicht lesen können!

09.10.13

Niemand Moor, niemand

im Lampenschirm
entdeckt sich das Monster
eines Tages wird Stille sein und Nacht
sagt es,
entwurzelt mein Haar
und alles woran du mich glauben lässt
auffangende Regale
wo beginnt das gelobte Leben
dem es nichts bedeutet
wenn du schweigend zur Seite blickst,
wallende Hitze
Lichtdraht und Flügel 

06.10.13

Ich will nicht sehen

berstende Stämme
im Gegenlicht
bist du jeder Mensch in Inhalation
worin ist alles gehüllt
was in allem gehüllt
zu schwach wäre,
dem Land genüge zu tun
Selbstwort
und allein die Schönheit besingt sich
Genicksymmetrie

15.09.13

Sonntagsgedicht

zwischenkälte
nachdem der erste ton anklang
öffneten sich 
uns ist alles kommende gegeben
stimmspiele
zur eröffnung der erde
öffneten sich
öffnen
bis das wort dich bei den schultern fasst
bis niemand
das haus verlassen muss
so dass es leer steht 




23.08.13

Winzige Sammlung

Einem Toten sei noch viel Vergeltung
verloren ruht das Gastgeschenk am Fluss
angeschossen wandte sich die Welt um
nach Kriegen ohne Leid und ohne Schluss.

Vergiss der lauen Tage Rostgewinde
ich bleibe wo man kennt und nicht nur sieht
und hülle mich in deiner Träume Rinde
Tag und Vogel machen noch kein Lied.

10. 06. 13 


das Streichen der Tasthaare auf tobender Haut
keine brennendere Berührung
gibt es auf Erden
ein Berg bleibt ein Berg
wie man ihn auch nennt
gleich groß
zur Stapelbarkeit
Städte rollen auf
ein Meer aus Schlafzimmern
und was mich glücklich machen sollte:
holzige Adern
in Preußischblau
wir sind einer Größe
unter Größen verpflichtet
18. 07. 13

Eine für Leid

Fürchtet die Verachtung der Blicke, 
die sie verachtet
fürchtet die Vorrüberfahrt der Züge
deren Ziele nicht die ihren sind
geht auf schwarzen Rücken
und verformt die Rätsel
in jedem Schaukasten
erscheint zwischen den Plakaten ein Weißbrand
aus prüfenden Augen
15. 08. 13

Brotlust
auf zur Liebe gezwungenen Seiten
jagen die Tage einander
Augen stürzen Strophen entlang
einem jeden Menschen sei
Schönheit gegeben
die er nicht fassen kann
so wie deine hinter mich blickt
als hätte ich etwas verloren
während ich sie reißen wollte
mein weltkranker Kater
mein
19. 08. 13

krieglose Leben drängen sich
am Bahnhof
umgekehrt
würde die Überschrift heiser
ohne uns am Bahnhof
kämen die Rehe nicht zur Ruhe
man kann endlos 
einer Vase zusehen
ohne die Rosen darin zu erblicken
lass mich dich betrügen,
mur einen Moment getragen sein
vom Guten des Alterns
19. 08. 13

saumlose Seele
hinter den lichtesten Mauern
fragen Gärten aus Winter
ihre Farben lebendig
um dich
wurde mir die Welt gebaut
und keiner von uns
wird sie je in die Augen sehen
wie auf einem Turm
gläsern und verzagt
bist du uns anderen 
das erste Saatgut des Tages
wenn wir dem Tod
in die Ärmel geholfen haben
19. 08. 13



03.08.13

20. Juni

Lärm, der zum Schlag ausholt
nimm die Hände weg,
sagst du,
der Regen ist schmutzig
ja,
sage ich,
und du wolltest einen Blitz sehen,
aber dann gingst du hinein,
wir müssen essen,
sagtest du,
dein Schatten durchfressen von Blitz deines Lebens
und der Regen schwoll an
und schmutzte mir die Hände

08.06.13

Milchgrün

wo du heute liegst
ist morgen keine Erde mehr,

dein Nichtstun zu empfangen
deine Unverbindlichkeit mit dem Fluss,

kein Bild also,
einen solchen Namen trägt nicht jeder
sie alle müssen dich nicht sehen
um wütend auf dich zu sein
eine respektable Persönlichkeit
geht zuletzt
ohne je eingetroffen..-
war er nicht ausdruckslos, der Himmel?
Siehst Du Dich?
Du warst so müde
als wir das Bild machten 


05.03.13

too much love will kill you (!)

mit deinen flügeln gerätst du mir in die kiemen ersehnte
munter schwatzend
und als ich diesen winzigen moment eher aufstand, noch bevor du mich riefst, dass ich dir doch nicht hörig bin, da nannte man dich aztekisch,

denn was ist ein Name

zwei Wünsche
so wie Papier sich wellt und in Unbrauchbarkeit entrollt zur Blüte
fehle ich dich

23.01.13

DER OPULENZ

du erzitterst den wintertag mit deinem tamburin
was gehört in meine hände

himmelstethimmelstethimmelstethimmelstethimmelstethimmelstethimmelstethimmelstet


und seist du mein vater ich wäre verdorben so hingebend voll Süchtig einer mondblume gleich mit dem schwarzen haar versiegelt auf aller augen während du gehst und meiner sache strophen gibst wie ein taschenpapier so sehr


himmelstethimmelstethimmelstethimmelstethimmelstethimmelstethimmelstethimmelstet


Vogel, ewig

die zarten Beine zur Landung 
ausstreckend,
unzählige Fältchen und unter 
dem Gefieder, undurchdachte Miene die ich meine,
und nun
siehst du mich an in meinem 
Abschlusskleid
das niemand gemacht hat
damit es mich beendet